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Vom Brückenbau bis zur Kochwerkstatt
Marbacher Zeitung vom 24.04.2015

Kinder- und Jugendakademie im FSG. Mehr als 200 Kinder und Jugendliche haben sich für die Kursangebote interessiert.

„Wollt ihr mal eine Brücke selber bauen? Ohne Dübel, Schrauben, Nägel und Seile?“ fragt die Architektin Anke Reuter die Kinder. „Wie soll denn das funktionieren?“ entgegnet prompt ein Mädchen. Und schon sind alle mitten im Thema. Wie richtige Architekten und Baumeister überlegen und probieren die Kinder, ob es wohl möglich sei, solch eine Brücke zu bauen. Nach dem Vorbild von Leonardo da Vinci bauen sie ein Brückenmodell aus starren Bauteilen und verzichten auf sämtliche Verbindungsstücke wie Dübel, Schrauben usw. Die Bauteile werden von den jungen Brückenbauern selbst zugesägt. Dann versuchen alle miteinander, die Brücke durch geschickte Verschränkungen zu stützen. „Puh, das ist eine ganz schön wackelige Angelegenheit!“ sagt einer. „Das schaffen wir!“ ruft ein anderer. Und tatsächlich! Nach einigen Versuchen lassen die Kinder los und die Brücke bleibt stehen.

Im Nebenraum arbeitet die Diplom-Chemikern Dr. Natascha Aristov mit interessierten Kindern in der Chemiewerkstatt. Die jungen Forscher sind mit Feuereifer dabei! Sie lernen, wie sie Stoffe mischen, trennen, extrahieren, verbrennen, erwärmen, kühlen, ansäuern, anlaugen, auflösen oder zum Leuchten und zum Blubbern bringen können. Anschließend sprechen sie über ihre Beobachtungen, stellen Fragen und bilden Hypothesen.
In der neuen Schulküche des Friedrich-Schiller-Gymnasiums findet eine Kochwerkstatt zum Thema Karotten statt, die von Studiendirektor Matthias Makowsky geleitet wird. Der Oberstufenschüler Joshua Bauer unterstützt den Kursleiter und die Teilnehmer. Die Jugendlichen bereiten unter anderem rohe Karotten-Sticks mit Dips, Karotten-Smoothie, Karotten à la Grèque, Karotten à la Hollywood, gedämpfte Karotten mit Hüttenkäse, Karottenflan mit Estragonsauce und eine Schweizer Rüblitorte zu. Dabei machen sich die Teilnehmer immer wieder auf die Suche nach dem Geschmack der Nahrungsmittel. „Jetzt schmeckt es ja auf einmal ganz anders!“ ruft ein Teilnehmer, als das Lebensmittel erhitzt wird. Er erfährt wie die anderen Jugendlichen auch, wie sich der Geschmack des Rohzustands beim Kochen verändert. Nach dem sorgfältigen Zubereiten der Lebensmittel setzen sich die Jugendlichen zu Tisch, um sich ihr Essen schmecken zu lassen.
In der Kindervorlesung für junge Physikerinnen und Physiker sind 20 Kinder, die gemeinsam verschiedenen Fragen nachgehen: „Warum frieren wir in einem nassen Pullover?“ „Mit trockenem Holz kann man gut Feuer machen, warum klappt das nicht auch mit nassem?“ Der Diplom-Physiker Dr. Wolf Wölfel von der Universität Stuttgart geht geduldig auf alle Fragen ein. Ganz anschaulich und lebendig vermittelt er verschiedene Themenbereiche, wie z.B. Gas, Wärme oder Temperatur. Die Teilnehmer freuen sich, dass sie wie richtige Physiker interessante Experimente machen und ihren Fragen auf den Grund gehen können.

Auch für jüngere Kinder ist etwas geboten. Im Kurs „Auf den Spuren der Mäuse“ ist den Kindern schnell klar, dass Mäuse äußerst faszinierende Tiere sind. „Wie leben die Mäuse eigentlich?“ will ein Kind wissen. „Spielen Mäuse auch?“ fragt ein anderes. Die Workshopleiterin Angela Berkenhoff sammelt die Fragen der Teilnehmer: „Genau das wollen wir an diesem Wochenende herausfinden. Wie Forscher werden wir lebende Mäuse beobachten und ihre Lebensweise studieren.“ In einem Mäusetagebuch halten die Kinder ihre Beobachtungen fest und stellen dabei immer wieder fest, dass Mäuse gerne spielen, klettern, nagen und streiten.
In den anderen Räumen gibt es zahlreiche weitere Workshops, wie z.B. Energie-Workshop, Filzworkshop, Kunstwerkstatt, Zeichentrickfilm, Augen auf usw.

Zeitgleich zur Kinder- und Jugendakademie besuchen interessierte Eltern am Freitagnachmittag einen Vortrag der Referentin Ingvelde Scholz zum Thema „Begabungsfreundliche Pädagogik“. An praxisorientierten Beispielen zeigt die Expertin, wie der Umgang mit besonders begabten Kindern und Jugendlichen gelingen kann. Der Vortrag mündet in einen lebendigen Austausch.

Am Samstagvormittag können interessierte Eltern im Elterngesprächskreis von 10.30 bis 11.30 Uhr unter Leitung von Alexandra Leuchtenberg ihre ganz persönlichen Erfahrungen in einem geschützten Rahmen austauschen. Ab 12.00 Uhr beginnt das Elterncafé unter der Leitung von Ulrike Schlucke. Der Duft von heißen Waffeln und Kaffee lockt viele Besucher an, die sich in einer entspannten Atmosphäre rund ums Thema Begabtenförderung austauschen und am Büchertisch schmökern. Die nächste Kinder- und Jugendakademie findet am 26./27. Juni 2015 statt.

Infos und Kursangebote unter www.fsg-marbach.de sowie www.ingvelde-scholz.de