Porträt
Aktuelles
Veranstaltungen
Presseberichte
Links
Literaturtipps
Verein Helle Köpfe
Verein Pfiffikus
Impressum

Der ganze Mensch ist gefragt
Marbacher Zeitung vom 08.10.2012

Der Infotag „Begabtenförderung“ am Friedrich-Schiller-Gymnasium ist gut besucht gewesen.

VON FENJA SOMMER

Der Zuspruch war groß. Fast 300 Menschen drängten sich am Samstag im Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG), um sich bei einem Infotag rund um das Thema Begabtenförderung auszutauschen, informieren oder beraten zu lassen. Während sich tatkräftige Eltern ehrenamtlich um die Versorgung der Besucher kümmerten, fanden in Foren, verteilt auf drei Runden, verschiedene Vorträge statt. „Geplant ist, dass wir es alle zwei Jahre anbieten“, erklärte Ulrike Schlucke, die ebenso wie Alexandra Leuchtenberg dem Organisationsteam angehört.

Unter der Leitung von Ingvelde Scholz und dem Verein Pfiffikus, der in Marbach seit 2008 die Förderung besonders begabter Kinder betreibt, konnte der Infotag gestaltet werden. „Wir wollen eine Plattform schaffen, wo sich alle miteinander treffen können.“ Im Alltag mit hochbegabten Kindern herrsche schließlich oft Ratlosigkeit. In Kooperation mit Pfiffikus waren weitere Vereine und Verbände anwesend. An verschiedenen Ständen stellten sie sich vor, erläuterten die Prinzipien und Säulen ihrer Organisation.

„Viele trauen sich nicht zu sagen, dass das eigene Kind hochbegabt ist“, sagt Dirk Hassert von der Initiative zur Förderung hochbegabter Kinder. Der Fokus der Initiative liegt auf dem Familienleben. In Form von Stammtischen soll Eltern die Möglichkeit gegeben werden, sich gegenseitig auszutauschen. Wert auf Elternberatung und Schulpolitik ist dem Landesverband Hochbegabten Baden-Württemberg wichtig. Ziel ist es, Lehrer zu schulen, wie man Kinder fördert, die besondere Fähigkeiten mitbringen. „Begabung kann man nicht an einer Zahl festmachen“, meint Michaela Duhme von der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind. Stattdessen sei der ganze Mensch gefragt. Der Fokus der Organisation liege auf der Weiterbildung von Erzieherinnen und der Elternberatung.
Aus eigener Erfahrung sprach Dieter Gellermann von der Organisation Mensa in Deutschland, denn er selbst ist nicht nach Schema F in seiner Schullaufbahn vorgegangen, sondern hat seinen eigenen Weg gewählt. Mensa, der älteste Verein Deutschlands in dieser Hinsicht, setzt auf die Erforschung von Intelligenz und die Kontaktaufnahme untereinander – mit Hilfe eines weltweiten Netzwerkes. Das Netzwerk Hochbegabung war am FSG vor Ort. Die verschiedenen Elternverbände sollen miteinander in Verbindung gebracht werden. „Oberstes Ziel ist es, dass es den Kindern gut geht“, verdeutlicht Irene Winterhalter. Mit den Infoständen und Vorträgen sollte ein Schritt in die richtige Richtung gemacht werden. „Aber das Ganze würde nicht funktionieren, wenn Günter Offermann mit seiner Schule nicht diese Politik der offenen Türen betreiben würde“, betont Leuchtenberg. Und mit Ingvelde Scholz habe ein Funke angefacht werden können, der den Infotag zur Zündung brachte.