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Vogelhäuschen als Beitrag zum Thema Naturschutz
Stuttgarter Nachrichten vom 28.01.2010

Mit dem Bau eines Futtersilos haben sich 19 Sechstklässler des FSG Marbach im Unterricht beschäftigt.

VON TANJA CAPUANA

Heimische Singvögel, die in Deutschland überwintern, kann man mit Futtersilos bei der Nahrungssuche unterstützen. Die Klasse 6h des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums hat sich deshalb im Jahrgangsstufenthema „Verantwortung für die Natur übernehmen“ mit der artgerechten Fütterung beschäftigt. Gestern bauten sie unter der Anleitung von vier BUND-Mitarbeitern des Bezirksverbands Marbach-Bottwartal Futtersilos für die Tiere.

Die Lehrer Ingvelde Scholz und Colin Schäffer haben das Projekt im Rahmen des Fachs Natur-Mensch-Tiere in die Praxis umgesetzt. Eva-Maria Dunder, kooperatives Vorstandsmitglied, hat der Klasse zunächst die Aufgaben des BUND erläutert. Anschließend erzählt die Ehrenamtliche Andrea Lehning den Kindern Wissenswertes zum Thema Vogelfütterung.

Mit diesem Konzept können die Gymnasiasten vor Ort lernen, wie sie mit der Natur und der Tierwelt verantwortungsvoll umgehen. Als Projektpartner kann der BUND den Kindern viel praktisches Wissen vermitteln. „Es ist uns auch wichtig, außerschulische Kooperationen aufzubauen“, betont Ingvelde Scholz.

Arbeiten mit hohem Verletzungsrisiko bleiben den Kindern erspart: Die BUND-Mitarbeiter haben Aufgaben wie etwa das Aussägen der Holzbretter bereits übernommen. Nach Anleitung setzen die Schüler die Teile zusammen, leimen die Dachpappe und runden scharfe Kanten ab.

Die Bastelarbeiten gehen zügig voran. „Wir haben vier Stunden vorgesehen, aber die Schüler waren bereits nach zwei Stunden fertig“, berichtet Scholz. Voller Freude werkeln die 19 Schüler weitgehend selbstständig an ihren Stücken. Vorsichtig setzt Simon Bäurle das Dach auf das Futtersilo. Sein Klassenkamerad Niklas Fauth schmirgelt in der Zwischenzeit sorgfältig das Holz ab. Jonathan Sauer befestigt eine abgesägte Plastikflasche als Futterbehältnis. „Das dauert besonders lange“, erzählt der Zwölfjährige. „Aber so sieht es schöner aus, und die Vögel verletzen sich nicht.“

Das richtige Futter ist ebenfalls sehr wichtig. Die Mädchen und Jungen erfahren, dass Küchenabfälle wie Wurst, Brot oder Butter die Gesundheit der Vögel gefährden knnen. Stattdessen gehören in dem Häuschen Äpfel oder Birnen ausgelegt. Singvögel lieben außerdem eine einfache Körnermischung. Die elfjährige Alina Troniarsky füllt die Flasche mit Sonnenblumenkernen und Haferflocken. „Ich empfehle Erdnüsse“, sagt Moritz Rothhaar.

Um zu verhindern, dass Kot die Leckereien verunreinigt, haben die Kinder das Silo so gebaut, dass die Vögel sich nicht auf die Futterfläche setzen können. Die Sechstklässler befestigen aus diesem Grund mehrere Äste rund um den Siloboden. Auf diese Weise können die Amseln, Meisen, Spatzen oder auch die Goldammer mit ihren Schnäbeln die Körner bequem herauspicken.

Das Endergebnis kann sich sehen lassen: Die 19 Vogelhäuschen dürfen die Kinder mit nach Hause nehmen und etwa im Garten befestigen. Eva-Maria Dunder zieht ein positives Resümee aus der Zusammenarbeit mit der sechsten Klasse. Die Schüler hätten viel Interesse gezeigt, lobt sie. „Wir machen solche Aktionen gerne, wenn wir sehen, wie begeistert die Kinder davon sind.“