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Lehrerin erhält Preis für Begabtenförderung
Ludwigsburger Kreiszeitung vom 23.10.2009

Landesverband belohnt Engagement – „Baden-Württemberg ist im Aufbruch“

Ingvelde Scholz, Studiendirektorin am Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach, wird für ihr Engagement mit dem Fördererpreis des Landesverbandes für Hochbegabung ausgezeichnet. An der Schule betreut sie zwei Klassen für überdurchschnittliche Schüler.

VON MORITZ PASTOW

Wenn morgen im Telekomtagungshotel in Stuttgart die „Begabtenförderer des Jahres 2009“ geehrt werden, ist auch eine Lehrerin aus dem Kreis dabei. Die Pädagogin Ingvelde Scholz war sehr erfreut, dass die Wahl auf sie gefallen war. Der Preis sei eine „Anerkennung für die Leistung“, die sie im Bereich der Begabtenförderung schon seit Jahren erbringe. Sie hätte allerdings nicht gedacht, dass der Landesverband ausgerechnet sie auswählt.

Fortbildungen auch für Lehrer und Eltern
Nicht nur Schüler profitieren von ihrer Kompetenz: Eltern und Lehrern gibt sie in Seminaren Tipps rund um die richtige Förderung. Bevor sie nach Marbach kam, leitet sie das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung in Schwäbisch Gmünd. Auch mehrere Bücher mit Tipps und Methoden für den Schulunterricht hat sie bereits geschrieben.

Scholz sieht in ihrem Spezialgebiet keine Art der Sonderpädagogik. Vielmehr müssten Kinder mit besonderen Talenten „differenziert und individuell“ gefördert werden. Davon sollen auch die anderen Schüler profitieren. Methoden, die sich in Hochbegabtenklassen bewähren, werden auch in regulären Klassen angewandt. Scholz ist davon überzeugt, dass sich so die gesamte Schulkultur verbessert. Auch mit der Arbeit der Politik ist sie zufrieden. Baden-Württemberg sei „im Aufbruch, was den Umgang mit Vielfalt“ angehe. Die Begabtenförderung sei für den „sozialen Frieden“ notwendig.

Am Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach gibt es bereits zwei Klassen für Kinder mit besonderer Begabung: eine fünfte und eine sechste mit insgesamt 50 Schülern. Allerdings ist es gar nicht so einfach, in eine der Klassen zu kommen: Lehrer oder Eltern können Kindern, die ihrer Meinung nach besonders talentiert sind, vorschlagen. Dabei gibt es einen Merkmalskatalog, in dem steht, woran man mögliche Kandidaten erkennt. Unabhängige Schulpsychologen schätzen dann ein, ob die Schüler geeignet sind für die Sonderförderung. Anschließend gibt es Gespräche mit Kind und Eltern.

Schüler sollen landesweit gefördert werden
Scholz vergleicht die Zusammenstellung der Klassen mit der eines Fußballteams: „Man braucht eine gute Mannschaft.“ Es müsse in der Gruppe alles stimmen. Der Unterricht selbst weiche allerdings nur um circa 20 Prozent vom regulären ab. Man müsse weniger üben, da die Kinder in den Begabtenklassen eine sehr schnelle Auffassungsgabe haben, so Scholz.

Das Ziel von Ingvelde Scholz ist es, die Förderung an allen Gymnasien im Land zu schaffen und die Pädagogen dafür zu schulen. Denn die Länder, die beim PISA-Test am besten abschnitten, legen einen hohen Wert auf die Ausbildung ihrer Lehrer, wie der Landesverband für Hochbegabung weiß.