VON TANJA CAPUANA

Für 200 Schüler ist gestern nach dem Unterrichtsende mit dem Lernen noch nicht Schluss gewesen. Statt ins Wochenende zu starten, haben sie an der Kinder- und Jugendakademie ihr Wissen vertieft. Der Verein Pfiffikus und das Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium haben bereits zum fünften Mal in der Schule zwölf Workshops auf die Beine gestellt.
Das Ziel des Vereins sei die Förderung besonders begabter und motivierter Mädchen und Jungen, sagt Ingvelde Scholz, die Projektleiterin der Marbacher Kinder- und Jugendakademie. "Das sind Kinder, die sich in der Schule ein bisschen langweilen." Bei dem Workshop, dessen zweiter Teil heute Morgen stattfindet, können die Kinder und Jugendlichen ihrem Wissensdurst freien Lauf lassen und nach Herzenslust in ihrem Wahlkurs forschen und experimentieren.

Nicht nur Gymnasiasten und Besucher der Hochbegabtenklassen nehmen an dem Projekt teil: Die jungen Forscher stammen auch von Grund-, Haupt-, und Realschulen. "Wir wollen keinen elitären Touch reinbringen", sagt Scholz. Es gebe auch sehr begabte Schüler, die nicht aufs Gymnasium gehen, weiß sie. Die Leiterin hofft, auf diese Weise zwischen den Schulen Brücken zu bauen.
Bei den zwölf Projekten lernen die Kinder unter anderem die Abdruckmaltechnik, beschäftigen sich mit mathematischen Spielen oder erfahren Wissenswertes über Ägypten. Der Diplom-Physiker Bernhard Heislbetz geht auf das Thema Raketen ein. Helen Weihrich und Max Herkenhoff lernen, wie sie Papier selbst herstellen können. Und unter der Aufsicht der Menuk-Lehrerin Anja Siebeneick experimentiert eine Gruppe Kinder mit Luft und Wasser.

Zum Programm gehört auch ein Vortrag von Ingvelde Scholz, die auf die Merkmale von Hochbegabung eingeht. An diesem Samstag findet von 12 bis 13 Uhr das Elterncafé statt, bei dem sich die Besucher informieren können. "Es ist sehr wichtig, auch die Eltern miteinzubeziehen", betont Scholz.