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Nicht nur Einser-Kandidaten am Start
Gmünder Tagespost, Artikel vom 11.09.2004

HOCHBEGABTE / Auch aus dem Ausland reges Interesse amd dem neuen Landesgymnasium im Gmünder Unipark

Morgen ziehen die 44 Schüler ein, am Montag startet das Schuljahr mit einem gemeinsamen Gottesdienst im Münster und einer Stadtbesichtigung: Das Landesgamnasium für Hochbegabte im Unipark nimmt den Betrieb auf.

VON WOLFGANG FISCHER

Schwäbisch Gmünd - Gestern informierten sich Oberbürgermeister Wolfgang Leidig, Landrat Klaus Pavel und Landtagsabgeordneter Stefan Scheffold, wie in zehn Monaten aus Kasernengebäuden ein Schulhaus mit Kompetenzzentrum für Hochbegabte sowie ein Internat geworden ist. Bis Mai soll auch der Neubau mit Aula und Mensafertig sein. Schon vorher aber ist für Stadt und Landkreis, die Träger des Schulverbands, klar, dass ein einzügiges Hochbegabtengymnasium nicht ausreicht.
Auch nachdem die Auswahlphase für die ersten Jahrgänge längst abgeschlossen ist, bekommt Schulleiterin Annette von Manteuffel täglich weitere Anfragen - in jüngster Zeit auch verstärkt aus Liechtenstein und Luxemburg.

44 Schüler und 13 Lehrer starten am Montag, im Endausbau sollen es 280 Schüler und 40 bis 50 Lehrer sein. Und wie unterrichtet man Schüler, die einen Intelligenzquotienten von mindestens 130 haben? "Der Lehrer muß Konzepte vermitteln", sagt der stellvertretende Schulleiter Thomas Schödel. Und manchmal bekomme er dann große Augen, was seine Schüler daraus machen.
In Sachen Wissensvermittlung arbeite das Gymnasium auch mit Universitäten zusammen. Angedacht sei zum Beispiel, dass die Gymnasiasten bereits Teile von Grundstudien absolvieren können.

Dabei sind es keineswegs alles Einser-Kandidaten, die ab Montag im Unipark zur Schule gehen. In vielen Zeugnissen seien auch Dreier oder Vierer zu finden, sagt Ingvelde Scholz. Sie leitet das Kompetenzzentrum, das dem Gymnasium angegliedert ist. Viele von ihnen hätten sich im bisherigen Schulleben bewusst gebremst, um aus der Isolation in "normalen" Klassen herauszukommen.
Das Kompetenzzentrum will zum Einen solche Kinder und deren Elternaus dem ganzen Land beraten. Zum Anderen soll es Lernkonzepte für Hochbegabte, die sich im Unipark bewährt haben, auf andere Schulen übertragen. Und schließlich wünscht sich Ingvelde Scholz eine Art Sommerakademie in Gmünd: In die Internatszimmer, die die Schüler im Sommer freimachen, könnten andere hochbegabte KInder nachrücken und besondere Lernangebote wahrnehmen.

Oberbürgermeister Wolfgang Leidig sieht das Hochbegabtengymnasium als wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung Gmünds. Und er hofft darauf, dass die Schüler und Lehrer auch für mehr Schulflair in Gmünd sorgen. Landrat Klaus Pavel bezeichnet es als "einmalige Leistung", wie die ehemaligen Kasernengebäude in zehn Monaten zu einer modernen Schule mit Internat umgebaut wurden. Die neue Einrichtung sei nicht nur als Bildungsstätte, sondern auch optisch ein Juwel für den ganzen Ostalbkreis.
Und Landtagsabgeordneter Stefan Scheffold sieht in der ersten speziellen Einrichtung für Hochbegabte einen bedeutsamen Kurswechsel in der baden-württembergischen Bildungspolitik.