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Kontakte knüpfen und sich austauschen
Gmünder Tagespost, Artikel vom 19.11.2004

LANDESGYMNASIUM / Internationale Gäste besuchen das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung

Internationalität im Gmünder Unipark: Knapp 50 Lehrer aus 14 Nationen besuchten gestern das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung und tauschten sich mit den Gmünder Mitarbeitern über ihre Erfahrungen aus.

VON MICHAEL LÄNGE

Schwäbisch Gmünd - Die Pädagogen beispielsweise aus Großbritannien, Litauen, Frankreich oder Albanien waren mit der Landesakademie für Fortbildung und Personalführung in Donaueschingen nach Gmünd gekommen. Diese Akademie bietet jährlich vier Seminare für Lehrer aus den derzeit 46 Mitgliedsstaaten des Europarates an. Thema des laufenden Seminars ist Hochbegabung.

"Für uns ist dieser Besuch wichtig", erläuterte die Leiterin des Kompetenzzentrums am Landesgymnasium für Hochbegabte LGH, Ingvelde Scholz. Denn das Kompetenzzentrum, das Erkenntnisse über Hochbegabung fürs ganze Land Baden-Württemberg gewinnen will, will vielfältige Kontakte knüpfen. Dazu gehört auch der Austausch mit im Bereich der Hochbegabung arbeitenden Menschen aus anderen Ländern. Außerdem hat das Kompetenzzentrum in den vergangenen Wochen erste Kontakte mit Schulen geknüpft: mit dem Leonardo da Vinci-Gymnasium in Heidelberg, mit dem Karls-Gymnasium in Stuttgart und in Schwäbisch Gmünd mit der Klösterleschule. In den Monaten Januar und Februar ist mit dieser Schule eine gemeinsame Fortbildung vorgesehen. Außerdem will das Kompetenzzentrum eine Ferienakademie einrichten. Dort gibt es spezielle Angebote für Kinder, auch aus der Umgebung, mit denen in den Ferien das Schulische vertieft werden soll. Denn ein Ziel des Kompetenzzentrums ist es, Hochbegabte auch außerhalb des Internats zu fördern. Eine Zahl, die diese Notwendigkeit unterstreicht: Insgesamt werden in Deutschland jährlich 80 000 Kinder mit Hochbegabung geboren.

Der Nutzen des Besuchs ist jedoch kein einseitiger: Für die Lehrer aus den 14 Ländern war es ein Gewinn zu sehen, wie in Schwäbisch Gmünd praktisch gearbeitet wird, sagte Bärbel Bauer, die an der Landesakademie in Donaueschingen für das Europarat-Programm zuständig ist. Die Lehrer hatten Gelegenheit zu einem Gespräch mit einem Schüler. Dieser erzählte ihnen von seiner Situation, bevor er ans LGH nach Gmünd kam. Von der Außenseiterrolle, die er zuvor hatte, weil er unterfordert war, davon, dass er darüber nicht viel erzählt hat, um nicht noch mehr zum Außenseiter zu werden, und darüber, dass er nun glücklich ist, an diesem Gymnasium in Gmünd zu sein.

Ingvelde Scholz weist schließlich noch auf ein Angebot hin: Am Samstag, 4. Dezember, gibt es von 9.30 bis 17.30 Uhr an der Universität Hohenheim eine Info-Börse Hochbegabung. Zu dieser sind alle Interessierten eingeladen.
Weitere Infos: www.kh-gmuend.de.