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Wissbegierige Schüler lauschen
Gmünder Tagespost, Artikel vom 12.03.2005

Bildung / Kinderuni-Idee erobert die Region – Angebote in Aalen und Schwäbisch Gmünd

Die Initialzündung kam aus der Studienmetropole Württembergs, aus Tübingen. Dort läuft seit einigen Jahren schon erfolgreich die „Kinderuni“. So erfolgreich, dass nicht nur große Städte im Land das Modell kopieren, sondern auch Kommunen in der Region.

VON ANKE SCHWÖRER-HAAG

Ostalbkreis. „Wer von euch weiß, wie Licht entsteht?“, fragt Dr. Thomas Hellmuth und blickt erwartungsvoll in die Runde. Umringt ist der Professor der Hochschule Aalen heute nicht von bildungsbeflissenen Studenten, sondern von wissbegierigen Dritt- und Viertklässlern der Schillerschule Aalen. Und die kennen sich ganz schön gut aus: „Licht entsteht durch Reibung und Wärme“, sagt einer und weiß sogar, dass rötliches Licht kälter ist als weißes. Die Temperatur der Sonne, der Unterschied zwischen Glühlampe und Leuchtstoffröhre – all das ist an diesem Morgen Thema im „Vorlesungssaal“ der Grundschule. Aus zwei Gründen: Einerseits erfüllen Rektor Karl Frank und sein Pädagogenteam mit dieser Aktion eine Vorgabe aus dem neuen Bildungsplan, die da lautet, dass auch die Grundschulen mit kompetenten Partnern von außerhalb kooperieren sollen. Und andererseits sind die Dritt- und Viertklässler „glückliche Versuchskaninchen“, denn sie dürfen exklusiv den drei Vorträgen lauschen, mit denen im April die Kinder-Uni in Aalen startet. An der Hochschule sind dann dreimal samstags alle interessierten Kinder willkommen, um mit Chemie-Professor Dr. Maximilian Kolb ins Spiel der Elemente einzutauchen, mit Professor Dr. Thomas Hellmuth dem Licht nachzuspüren und mit Professor Dr. Wilhelm Kleppmann die Frage zu klären „Wie kann man Zahlen zählen?“ – Hörerkarten gibt es bei der Familienbildung Aalen.

Doch nicht nur hier haben die erwachsenen Experten die neugierigen Kinder als Zuhörer entdeckt: Auch in Schwäbisch Gmünd ist eine Ferienakademie geplant – und zwar vom 5. bis zum 8. September. Für diese Zeit organisieren das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung und die Klösterleschule Vorlesungen und Versuche in Meeresbiologie, Astronomie, eine Kunstfälscherwerkstatt oder Wahrnehmung mit allen Sinnen. Langfristig können sich die Initiatorinnen Edda Hogh und Ingvelde Scholz sogar die Entwicklung hin zu einer Kinderuni vorstellen.