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„Angebote für alle auf ihrem Niveau“
Stuttgarter Nachrichten, Interview vom 18.05.2005

Begabtenförderung / Die Lust am Lernen und Lehren soll erhalten bleiben

NACHGEFRAGT
Ingvelde Scholz


Das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung in Schwäbisch Gmünd hilft Schulen, die die Begabungen ihrer Schüler besser fördern wollen. Wir sprachen mit der Leiterin.

FRAGEN VON MARIA WETZEL

Frau Scholz, seit Schuljahrbeginn unterrichten Sie zeitweise im Gymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd. Welche Erfahrungen machen Sie?
Sehr positive. Viele Schüler sind erleichtert, dass sie hier auf andere junge Menschen mit ähnlichen Interessen und Fähigkeiten stoßen. Manche haben uns gesagt, dass sie sich erstmals akzeptiert erleben und nicht mehr ausgegrenzt sind, wie es an der alten Schule der Fall war.

Ist dafür ein besonderes Gymnasium nötig, oder müssen sich die Schulen mehr mit unterschiedlichen Begabungen befassen?
Wir brauchen beides. Auch an den Regelschulen müssen begabte und hoch begabte Schüler angemessen gefördert werden.

Sie unterstützen Regelschulen bei dieser Aufgabe. Wo liegen denn die Probleme?
Vielerorts fehlen Informationen und Fortbildungen. Hochbegabte sind nicht automatisch die Einserkandidaten, manche stören auch aus Langeweile den Unterricht.
Mehrere Kooperationsschulen wollen nun auf unterschiedliche Weise erproben, wie sie Schüler individuell fördern können. Wir unterstützen sie beispielsweise bei der Schülerauswahl, bilden Lehrer fort und werten aus, was sich bewährt hat und was verbessert werden muss.

Was können Schulen sofort besser machen?
Mehr Verständnis für Hochbegabte entwickeln. Einzelne Schüler berichten, dass sie nicht die nötige Akzeptanz gefunden haben. Wichtig ist zudem die Binnendifferenzierung im Unterricht, die die unterschiedlichen Begabungen berücksichtigt. Auch Wettbewerbe, Seminare, Kinderunis und außerschulische Angebote helfen.

Manche Eltern fürchten, dass die Förderung der Hochbegabten zu Lasten der übrigen geht. Zu Recht?
Die Ängste verstehe ich, aber von der Binnendifferenzierung profitieren alle. Alle Schüler brauchen ab und zu entsprechende Angebote auf ihrem Leistungsniveau.