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BEGABTENFÖRDERUNG – Lichtblick für helle Köpfe
Gmünder Tagespost vom 08.04.2006

Dass schwache Kinder unterstützt werden müssen, ist unstrittig. Doch auch besonders begabte Kinder brauchen besondere Aufmerksamkeit. Wie dies funktioniert, darüber informierte ein Vortrag auf Initiative der VHS.

SCHWÄBISCH GMÜND Für die Förderung von begabten Kindern setzen sich Rektorin der Klösterleschule, Edda Hogh, und Ingvelde Scholz, die Leiterin der Projektgruppe Begabten- und Hochbegabtenförderung am Seminar Stuttgart, ein. Die klassische Vorstellung vom braven Einserkandidaten trifft für viele Hochbegabte gar nicht zu, sagte die Hochbegabtenexpertin Ingvelde Scholz.
Ebenso wenig wie das extreme Pendant des hyperaktiven, besserwisserischen und vorlauten Problemkinds.

„Die Wahrheit liegt dazwischen.“ Hochbegabte seien ganz normale Kinder und ließen sich nicht über einen Kamm scheren, so Scholz. Sie unterscheiden sich von anderen Kindern vor allem im „individuellen Fähigkeitspotenzial für weit überdurchschnittliche und außergewöhnliche Leistungen“. Allerdings handle es sich nur um ein Potenzial, „das von den tatsächlich erbrachten Leistungen oft abweicht“.
Ein Kriterienkatalog soll Eltern und Lehrern helfen, Hinweise auf besondere Begabungen zu erkennen – Überspringen von Entwicklungsstufen etwa oder ein außergewöhnliches Gedächtnis.
Allerdings gelte auch: nicht jedes Kind, das das Krabbeln auslässt und gleich läuft, ist hoch begabt. „Dies sind lediglich Hinweise, keine Beweise.“ Erst ein von einem kompetenten Psychologen durchgeführtes Testverfahren könne hier Klarheit verschaffen. Wichtig sei es, diese Kinder nicht zu bremsen, sondern zu fördern und die Begabung ausdrücklich anzuerkennen.

Edda Hogh zeigte in ihren Ausführungen eindrucksvoll, wie das in der Grundschule gelingen kann: zum Beispiel durch differenzierte Lernangebote, die den besonderen Bedürfnissen dieser Kinder gerecht werden. Wer ihr zuhörte, spürte, dass in ihrer Klasse alle Kinder mit ihren Fähigkeiten ernst genommen werden und sich einbringen können: auch die „Käpsele“.
Am Ende des Abends stellen die Referentinnen die weiteren Wochenend- und Ferienakademien für besonders begabte Kinder vor, die künftig auch Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen offen stehen.

Hogh und Scholz starteten dieses Pilotprojekt im September 2005 und können bereits am 30. Juni und 1. Juli 2006 die vierte Wochenendakademie in der Klösterleschule anbieten – mit einem erweiterten Kursangebot: Kreativwerkstatt, Meeresbiologie, Mathematische Spiele, Chemiewerkstatt u.a. Das Aufnahmeverfahren wird in Kürze eröffnet.
„Die Anfragen sind überwältigend“, so die Initiatorinnen. Die zweite Ferienakademie läuft, wie üblich, in der letzten Woche der Sommerferien.