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Denkanstöße für Begabtenförderung
Stuttgarter Zeitung vom 25.03.2006

Weinstadt (har). Rund zwei Prozent aller Kinder sind hoch begabt. Was dies bedeutet, wie es sich äußert, darüber wissen die Wenigsten Bescheid. Ein Umstand, dem in Weinstadt einer Veranstaltungsreihe abhelfen soll.

Der Auftakt zu dieser Reihe ist jetzt in der Endersbacher Jahnhalle über die Bühne gegangen. Dabei trifft die klassische Vorstellung vom braven Einserkandidaten für viele der Hochbegabten absolut nicht zu, sagte die Hochbegabtenexpertin Ingvelde Scholz, ebenso wenig wie das extreme Pendant des hyperaktiven, besserwisserischen und vorlauten Problemkinds. „Die Wahrheit liegt dazwischen.“

Hochbegabte seien ganz normale Kinder und ließen sich charakterlich nicht über einen Kamm scheren, so Scholz. Sie unterscheiden sich von anderen im „individuellen Fähigkeitspotenzial für weit überdurchschnittliche und außergewöhnliche Leistungen“. Allerdings handle es sich nur um eine Potenzial, „das von den tatsächlich erbrachten Leistungen oftmals abweicht“.

Ein Kriterienkatalog soll Eltern helfen, Hinweise auf besondere Begabungen im Vorschulalter zu erkennen – Überspringen von Entwicklungsphasen etwa oder besondere Wissbegier. Allerdings gelte auch: nicht jedes Kind, das das Krabbeln auslässt und gleich läuft, ist hoch begabt, warnte die Expertin.
„Es sind Hinweise, keine Beweise.“ Auch für die Schulzeit gilt es zu beachten: Gutes Gedächtnis, schnelle Informationsverarbeitung, starkes Bedürfnis nach Selbststeuerung, Perfektionismus und ausgeprägter Gerechtigkeitssinn können Anzeichen für eine außergewöhnliche Begabung sein. Wichtig sei es, diese Kinder nicht zu bremsen, sondern zu fördern und die Begabung ausdrücklich anzuerkennen. Eines solle ihnen gegenüber komplett aus dem Wortschatz gestrichen werden: „Dafür bist du noch zu klein.“