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Wie das Lernen am Samstag Spaß macht
Gmünder Tagespost vom 23.01.2006

Hochbegabte / Die Ferienakademie der vergangenen Sommerferien fand am Wochenende eine ebenso erfolgreiche Fortsetzung

Wildes Gewusel herrscht auf den Schulgängen, stolz und mit glitzernden Augen präsentierten die wissbegierigen Grundschüler ihr samstägliches Tagwerk: Matheaufgaben, Chemieversuche, römische Götter. Die Fortsetzung der Ferienakademie in der „Wochenendakademie“ in der Klösterleschule war einmal mehr ein großer Erfolg.

VON STEFANIE PAUL

Schwäbisch Gmünd Ziel sei es, „besonders begabte, besonders motivierte Grundschüler mit speziellen Angeboten zu fördern“, beschreibt Ingvelde Scholz, Leiterin der Projektgruppe Begabten- und Hochbegabtenförderung am Studienseminar in Stuttgart, das Konzept der Wochenendakademie. Denn gerade auf diesem Gebiet herrsche ein großes Defizit.

Bereits in den Sommerferien erfuhr die damals erstmalig abgehaltene Ferienakademie eine enorm positive Resonanz, sowohl von Schüler als auch von Lehrerseite. Dies veranlasste die Verantwortlichen von der Stiftung für Kultur und Begabung zu einer Fortsetzung.

Rund 70 Kinder der Klassenstufen zwei bis vier aus den Gmünder Grundschulen stellten so am Wochenende die Klösterleschule auf den Kopf. In einer Vorauswahl entschieden die jeweiligen Klassenlehrer, wer für das Projekt in Frage käme. „Und die haben eine 100-prozentige Trefferquote", weiß Klösterle-Schulleiterin Edda Hogh. Es habe noch kein Kind gegeben, dass bei der Akademie fehl am Platz gewesen sei. Ob bei den Mathespielen für die Mathefüchse, in der Chemiewerkstatt, wo brodelnde und rauchende Gemische gebraut wurden, oder beim Comiczeichnen für die künstlerisch Interessierten - die Wünsche und Vorlieben jedes Schülers wurden berücksichtigt. Mit einer fremden Kultur und Religion befassten sich hingegen die kleinen Historiker. Es wurden die römischen Götter genauer unter die Lupe genommen, ein Mosaik hergestellt oder auch ein Tempelmodell nachgebaut, um dort das Urteü des Paris nachzustellen.

„Wir haben für die Kurse wirklich hochkarätige Leute gewinnen können", verrät Scholz. Darunter Ulrich Sauerborn, Leiter des Limesmuseum Aalen, sowie Uni- und FH-Dozenten.
Entstanden war die Idee zur Ferienakademie bei der Europarat-Fortbildung für Hochbegabung. Dort meinte Hogh, so eine Kinderakademie müsste einmal initiiert werden.
Scholz ließ sich nicht lange bitten, organisierte und engagierte die entsprechenden Lehrkräfte. „Das ging alles so zügig, das war unglaublich", sagt Hogh. Der große Erfolg liege wohl auch in der „unkomplizierten Zusammenarbeit" und dem persönlichen Kontakt zwischen den beiden Pädagoginnen.

Weitere Kurse sind für den 31. März/l. April sowie für den 30. Juni/l. Juli geplant.